Hier finden Sie einige Antworten auf an uns gestellte Fragen, die sich Ihnen eventuell ebenfalls stellen.
F: Kann ich am Training zur Probe teilnehmen?
A: Selbstverständlich! Sie können an drei bis vier Einheiten kostenfrei teilnehmen.
Der Wunsch nach einem Probetraining sollte vorab über
"bujutsu-berlin@web.de" angemeldet werden.
Sollte man verhindert sein, bitten wir auf dem selben Weg Bescheid zu geben.
Ein kleiner Akt der gegenseitigen Höfflichkeit ;-)
F: Benötige ich Vorkenntnisse im Bereich Budō?
A: Vorkenntnisse sind nicht zwingend erforderlich. Sie erhalten eine umfassende
Grundausbildung und werden Schritt für Schritt mit allen Aspekten vertraut
gemacht.
F: Benötige ich spezielle Kleidung oder Ausrüstung?
A: Für den Anfang benötigen Sie lediglich funktionale Sportkleidung.
Später empfiehlt es sich schrittweise entsprechende Trainingskleidung zuzulegen.
Der Großteil der benötigten Trainingswaffen wird vom Dōjō gestellt.
Lediglich der Kopfschutz und Handschuhe für die Gekikenpraxis sollten selbst
gekauft werden. Hierzu beraten wir Sie aber gerne.
F: Kann ich zwischen den vertretenen Stilen frei wählen?
A: Ja, es steht Ihnen frei zu wählen, welchen Kobudō-Stil trainieren möchten.
Für den Beginn empfiehlt es sich zwar nicht x - viele Kobudō-Stile parallel zu
trainieren, aber auch das ist von individuellen Begebenheiten (z.B. vorhandene
Vorkenntisse, Engagement, Talent ...) abhängig.
Einige Stile eignen sich besonders für den Einstieg.
F: Ist es möglich, einen anderen Gendai- oder Kobudō-Stil parallel, außerhalb des
Shinbukai Dōjō, weiter zu praktizieren?
A: Solang man in der Lage ist die Inhalte zu trennen und die Richtlinien der Schule/n
zu wahren, ist das kein Problem.
Tatsächlich war die Ausübung verschiedener (oft auch ergänzender) Bujutsu-Stile
in der Edozeit eine historisch belegte, gängige Praxis.
F: Ich unterrichte selbst Kampfkunst / Kampfsport, möchte einen Stil erlernen und
ggf. in meinem Dōjō unterrichten. Ist das möglich?
A: Wenn Sie einen Stil erlernen und diesen in Ihrem eigen Dōjō zu Übungszwecken
vermitteln möchten, ist dies nach spezieller Absprache und entsprechendem
Fortschritt möglich.
Hierzu empfiehlt sich aber oft ein gesondertes Training.
Zudem ist auch wichtig zu verstehen, dass ein offizielles Anbieten nur mit
entsprechender Qualifikation und Genehmigung eines Shihan möglich ist.
Koryū Bujutsu folgt hier anderen Regeln als Gendai- / modernes Budō oder
Kampfsport.
Es ist ein lebendiger Teil der Samuraikultur und wird auch entsprechend tradiert.
F: Welches Graduierungssystem wird in der ISBA verwendet und wie lange braucht
man für eine Graduierung?
A: Kobudō Ryū-Ha haben ein separates Menkyo-System.
Der Schüler erhält hier von seinem direkten Meister, bei erreichen einer
bestimmten Stufe, eine Schriftrolle / Makimono.
Grundlage hierfür ist immer eine Kombination aus
technischer Beherrschung, persönlicher Entwicklung und Eignung.
Es ist eine persönliche Enscheidung des Meisters über den Schüler, die keiner
genau festgelegten Zeit unterworfen ist.
In der ISBA gibt es zudem ein Dan-System für den allgemeinen Fortschritt.
Osano Sensei entschied sich hierzu, da eine traditionelle "Graduierung" mitunter
viel Zeit und Erfahrung verlangt. Zudem ist das Dan-System auserhalb Japans
am weitesten verbreitet.
Für Dan-Grade gibt es zweimal jährlich die Möglichkeit einer Prüfung.
Dan-Grade haben in der Regel eine Mindestwartezeit von Jahren, die dem aktuellen
Dan entspricht.
Beispiel: aktuell 1. Dan im Iaijutsu = mind. 1 Jahr Wartezeit für die Prüfung
zum 2. Dan
Die Kōyō Suigetsu Ryū, welche von Osano Sensei als Basis für das gemeinsame
Trainieren auf internationalen Seminaren (unabhängig vom Schwerpunkt in
Sachen Koryū) erstellt wurde, besitzt ein Dan- und ein Menkyo-System.
F: Gibt es bei euch einen Sōke?
A: Für diese Frage müssen wir kurz etwas Grundlegendes beleuchten, denn dieser
Begriff ist komplizierter als allgemein bekannt.
Kampfstile / Taktiken wurden vor der Edozeit innerhalb eines Clans streng
gehütet und meist nur spärlich (wenn überhaupt) schriftlich festgehalten.
Mit der Befriedung und innerländlichen Öffnung Japans, florierte der
Austausch zwischen den Provinzen.
Daher etablierte man das Menkyo-System jener Zeit, welches einem Shihan /
Lehrmeister möglich machte, einen Stil selbstständig vor Ort auszubilden und
weiterzugeben.
Dadurch kam es sehr oft zu einer Vielzahl an Lehrlinien eines Stils.
Der Begriff "Sōke" erscheint (historisch nachweisbar) bei einigen Bujutsu
Ryū-Ha erst gegen Ende der Edozeit.
Er kommt ursprünglich aus den Tee-Schulen Japans und ist im Bereich Bujutsu
erst vermehrt ab der Zeit um Meiji- / Taisho-Periode anzutreffen.
Er bedeutet soviel wie "Hauptfamilie" und bezeichnet in der Person das
"Familienoberhaupt".
Die Möglichkeit einer einzelnen Person frei, zeit- und kostengünstig reisen zu
können, um eine Vielzahl von Ausbildungsstätten in ganz Japan zu kontrollieren
und zu regulieren, war bis dato schlicht kaum umsetzbar.
Es gibt heutzutage Linien die von einem Sōke geleitet werden und Linien
(mitunter auch des selben Stils), die von Shihan tradiert werden.
Unsere Koryū-Linien werden durch Menkyo Kaiden Shihan tradiert.