Die Takagi Yōshin Ryū blickt auf eine lange und vielfältige Vergangenheit zurück.
Ihre Techniken sind pragmatisch und effizient, weshalb die Schule im Laufe der Zeit zu einem guten Ruf kam. Ursprünglich als umfassendes System entworfen, wird sie heutzutage als Jujutsu-Stil
klassifiziert.
Es gilt den Gegner schnell und effizient unter Kontrolle zu bringen, er soll keine Möglichkeit zum Entrinnen (z.B. durch Herauswinden oder Rollen) bekommen.
Schläge und Griffe erfolgen gezielt auf diverse Nerven- und Vitalpunkte, welche die nachfolgende Kontrolle erleichtern. Man erlernt neben Würfen, Hebeln und Würgetechniken auch die Verteidigung
gegen bewaffnete Gegner.
Die Techniken wurden für den Einsatz in kleineren Räumen oder auf der Straße konzipiert.
Die Wurzeln der Schule gehen in die Edozeit auf einen Mönch der Abe Familie Namens Unryū (auch Sounryū) zurück, welcher ein Meister im Umgang mit dem Yari (Speer) war. Sein System des "Sessho Hiden no Jutsu" lehrte er seinem Schüler Ito Ki-i Morisatada (Sukesada). Ito Sukesada erweiterte das Erlernte um die Bereiche Kenpo (Schwertkunst), Hanbo (längerer Stock) und Kodachi (Kurzschwert).
1635 (1625 je nach Quelle) wurde Takagi Oriemon Shigetoshi (Shigenobu) als Sohn von Sanzaemon Inatobi (Inatomi) in Oushuu Shiroishi, heutige Miyagi Prefektur, geboren.
Er war Sanzaemons zweiter Sohn, trug in seiner Kindheit den Namen Umon und wurde Schüler von Ito Sukesada.
Als sein Vater hinterhältig getötet wurde, rächte er seinen Tod und änderte seinen Namen in Takagi Oriemon Shigetoshi. Er ordnete sein erlangtes Wissen über Kampfkunst, entwickelte es weiter und
begründete seinen eigenen Stil.
Der Rat seines Vaters "Eine Weide ist biegsam, aber ein hoher Baum kann brechen..." wurde zum Leitsatz und zum Namensgeber seiner Schule - der Takagi Yōshin Ryū.
Sein Sohn und zweiter Sōke (Traditionswahrer) Umannosuke Shigetada verlor einen Vergleichskampf mit Takenouchi Hisamori
(Soke Takenouchi Ryū) und wurde Schüler unter dessen Sohn Takenouchi Hisakatsu.
Vom 3. Sōke Takenouchi Hisayoshi erlangte er seine Lizenz. Anschließend modifizierte und integrierte er Techniken dieser Schule in seinen eigenen Stil.
Durch den 4. Sōke Ōkuni Kihei Shigenobu, welcher in verschiedenen Linien der Kukishin Ryu als Sōke oder Shihanke geführt wird, entstand die Verbindung zum
Kukishin Ryū Bōjutsu.
Im Laufe der Zeit gingen jedoch die meisten Waffentechniken verloren (mit Ausnahme Kukishin Ryū Bōjutsu in der Ishitani - Linie), so dass der Stil als Jujutsu / Taijutsu klassifiziert ist.
Das Curriculum erstreckt sich über mehrere Level der folgenden Ebenen:
初伝 Shōden
Omote Gata
Ura Gata
Eri Jime Gata
中伝 Chūden
Sabaki Gata
Tai no Gata
奥伝 Okuden
Okuden no Gata
Daisho Sabaki Gata
Muto dori Gata
Moguri Gata
極意 Gokui
系譜 - Genealogie
流祖 高木折右衛門重俊 Takagi Oriemon Shigenobu
高木馬の輔重貞 Takagi Umanosuke Shigesada
高木源之進英重 Takagi Gennoshin Hideshige
大国鬼平重信 Ōkuni Kihei Shigenobu
大国八九郎伸俊 Ōkuni Yakuburō Nobutoshi
大国太郎太夫忠信 Ōkuni Tarodayu Tadanobu
大国鬼兵衛良貞 Ōkuni Kihei (Kihyō) Yoshisada
大国与左衛門良貞 Ōkuni Yozaemon Yoshisada
中山甚内定秀 Nakayama Jinnai Sadahide
大国武左衛門英信 Ōkuni Takezaemon Hidenobu
中山嘉衛門定賢 Nakayama Kaemon Sadasaka
大国鎌治英俊 Ōkuni Kamaharu Hidetoshi
八木幾五郎久喜 Yagi Ikugorō Hisayashi
藤田藤五郎久吉 Fujita Tōgorō Hisayoshi
水田芳太郎忠房 Mizuta Yoshitarō Tadafusa
高松寿嗣翊翁 Takamatsu Toshitsugu Uō
初見良昭 Hatsumi Masaaki (Bujinkan Budō)
Fujita Togoro Hisayoshi verlieh seinem Schüler Mizuta Yoshitaro Tadafusa, Menkyo Kaiden in der Takagi Yōshin Ryū und benannte diesen zu seinem Nachfolger. Innerhalb der Linie ging nach Fujita
allerdings das Kukishin Ryū Bōjutsu aus dem Curriculum verloren. Die Linie wird daher auch als Mizuta-den Takagi Yōshin Ryū bezeichnet.
Mizuta Yoshitaro Tadafusa verlieh Takamatsu Toshitsugo Uoh Menkyo Kaiden und den Sōketitel.
Takamatsu Sensei erlangte sein wissen über Kukishin Ryū und die Ishitani Linie der Takagi Yōshin Ryū durch Ishitani Takagage Matsutaro.
Das Takagi Yōshin Ryū Taijutsu des Shinbukai Dōjō entstammt zwar der Lehrlinie des Bujinkan Dōjō, wird aber seit der freiwilligen Loslösung davon getrennt weitergegeben.